Von der Kreisliga
in die Champions League
Alexander Dupp, Tischlermeister, öffentlich bestellter
und vereidigter Sachverständiger für das Tischlerhandwerk
mit internationaler Zulassung im Gespräch
Wir sind zu Besuch bei Alexander Dupp, Tischlermeister und öffentlich bestellter und vereidigter (öbv) Sachverständiger für das Tischlerhandwerk. Seit 2015 ist er international zertifiziert und zugelassen nach DIN EN ISO/ IEC 17024 für Schäden an Gebäuden, Teilgebiet Fenster, Türen, vorgehängte Fassaden und Beweissicherung. Zudem legte er im November 2017 die erforderliche Prüfung zum Sachkundigen für kraftbetätigte Türen und Tore ab.
Nach Arbeit sieht es hier aus, nach viel Arbeit, hier in der gut 300 qm großen Werkshalle des TELZ (Technisches Entwicklungs- und Leistungszentrum für Fenster, Türen, Tore und Rollläden) in Weroth: Ein großes Fenster, montiert auf einem Ständer, bei dem wohl vehement aber offensichtlich erfolglos versucht wurde, es einzuschlagen, eine Menge Werkstoffe, noch mehr Fenster, aufgereiht auf einem fahrbaren Gestell, eine kleine Theke und mittendrin ein für unser Interview bereitgestellter Besprechungstisch, zusammengestellt aus vier Bürotischen, und an diesem ein Mann am Laptop arbeitend und gleichzeitig telefonierend.
Von seinen Mitarbeitern verlangt er nichts, was er nicht selber zu leisten bereit ist.
Alexander Dupp ist nicht nur als öbv Sachverständiger zuständig, wenn etwas passiert ist, z. B. nach einem Einbruch, sondern er konzipiert auch Sicherheitsmaßnahmen, öfter auch im europäischen Raum und auch auf Sylt, der Insel, die ihm zur zweiten Heimat geworden ist. Dabei spielen gerade die Sicherheitsanforderungen über die Grenzen hinaus ganz unterschiedliche Rollen. In anderen Gegenden kommen auch andere Einflüsse hinzu, die ganz unterschiedliche Anforderungen an das Material stellen, wie die Witterung oder z.B. in Südeuropa die veränderte UV-Strahlung. Somit ergeben sich unterschiedliche Herausforderungen für die einzelnen Bauteile. Hinzu kommt die Lage und Infrastruktur des Gebäudes: wie sind die Zuwege zur Liegenschaft, wie schnell sind z. B. Rettungskräfte/Polizei vor Ort, diese Gegebenheiten sind von Land zu Land verschieden. So muss man ganz individuell auf jedes Land, auf jeden Nutzer eingehen, auch baurechtliche und normative Vorschriften des jeweiligen Landes sind zu berücksichtigen.
Neben den objektbezogenen Sicherheitskonzepten erstellt das Sachverständigenbüro von Alexander Dupp & Kollegen Gutachten, Sanierungs- und Energiekonzepte, übernimmt bei Bedarf die Leitung von Projekten und hilft bei der Qualitätsoptimierung in den Phasen der Entwicklung und Prüfung. Aber auch Coachings, Fachvorträge, Schulungen, Workshops und Mediationsgespräche werden von ihm und seinem Team durchgeführt.
Alexander Dupp ist Mitglied in einem Netzwerk aus international zertifizierten und öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen. Sein Motto ist "Schuster bleib bei deinen Leisten". Wichtig sind daher hier Kooperationspartner, die in ihrem jeweiligen Fachgebiet über hervorragende Fachkenntnisse, Fachexpertise verfügen. Zu diesem Netzwerk haben sich ca. 14 Kollegen aus allen relevanten Bereichen zusammengeschlossen.
Auch mit digitalen Smart-Home-Systemen hat sich Alexander Dupp eingehend befasst, sie aber letztendlich wieder abgeschafft. Was jedoch nicht bedeuten soll, dass diese zu verurteilen oder negativ zu bewerten seien. Er hat sich dagegen entschieden, sie zu vertreiben. Smart-Home-Systeme haben eine berechtigte Marktposition, sind in ihren Anwendungsbereichen aber auch begrenzt. Es gibt Spezialisten, die solche Systeme innerhalb kürzester Zeit gehackt haben! Natürlich sind professionelle Systeme erhältlich, diese bewegen sich jedoch in einer ganz anderen Preisklasse. Er rät dringend davon ab, sich im Internet irgendwelche Teile ohne fachkundige Beratung zusammenzukaufen. Man sollte sich auch hier unbedingt an einen Fachhandelspartner wenden.
Motto:
"Schuster bleib bei Deinen Leisten"
Das Thema Sicherheit von Liegenschaften muss man ganzheitlich sehen. Es gibt u.a. den physischen Bereich, den elektrischen Bereich mit Videoüberwachung, die Perimeterabsicherung, einer frühzeitigen Detektion sowie den Personenschutz. Nur unter ganzheitlicher Betrachtung macht das Thema Sinn. Wichtig sind auf jeden Fall Prüfnachweise der Bauteile und wie sich daraus die Haftungsfrage gestaltet. Die Polizei bietet erste Beratungsleistungen in den Präventionsstellen mit gut geschulten Beamten an. Die Beamten bieten auch Vorort-Beratungen an. Diese erste Beratungsleistung ersetzt jedoch nicht die fachkundige Leistung und Umsetzung, die wir als technische Spezialisten erbringen.
Für die Zukunft hat Herr Dupp noch viel vor. Er plant gerade mit Architekten das TELZ zu erweitern, um eine weitere Prüfhalle zu errichten, in der Leistungseigenschaften wie z. B. Windlast und Dichtigkeit geprüft werden können. Auch bürotechnisch wird man erweitern. Insofern ist das Sachverständigenbüro mit dem Kooperationspartner ift Rosenheim exzellent aufgestellt. Alles will Herr Dupp nicht verraten, aber es wird in den nächsten Monaten und Jahren noch einiges passieren und das Team freut sich auf diese Zukunft. Die wertvollsten Multiplikatoren sind aber vor allem die Familie, die Mitarbeiter, alle, die hinter ihm stehen: Jeder packt mit an und sorgt so für einen reibungslosen Ablauf. Dies ist für ihn ein ganz wichtiger Punkt, der ihn mit Stolz und Dankbarkeit erfüllt.
Aber wie ist Alexander Dupp zu seinem Beruf gekommen? Schon als kleiner Junge ist er mit seinem Dreirädchen in der großelterlichen Tischlerei/Fensterbaufirma um die Hobelbänke und Fenstermaschinen gefahren und einige seiner heutigen Mitarbeiter kannten ihn schon als kleines Kind. So nahm das Leben, wie man so schön sagt, seinen Lauf: Nach der Schule Lehre als Tischler, recht schnell die Meisterprüfung absolviert und dann kam er an einen Punkt, an dem man sich so in die Arbeit „hineinfuchst“, dass sie zur Passion wird. Während für andere Menschen ein Fenster nur auf- und zugeht, ist es für Alexander Dupp ein multifunktionales Bauteil, das so viel kann und irgendwann, da war er auch erst gerade 20 Jahre alt, begann er sich vermehrt dafür zu interessieren, wie stabil denn so ein Fenster ist. Auch im großelterlichen Betrieb wurden bereits Sicherheitsfenster hergestellt. Den Grundstein dazu hatte schon sein Großvater gelegt. Alexander Dupp hält das Andenken an seinen Großvater, den "Fenstermenschen“, in Ehren. Er selbst ist heute kein Fensterbauer mehr im Sinne des großelterlichen Traditionsunternehmens. Dazu fällt ihm die Anekdote eines geschätzten Kollegen ein, der ihm damals sagte: "Wenn du mal Gutachter bist und durch deinen Betrieb gehst, dann siehst du nur Fehler." Von daher ist er froh, kein Fensterhersteller mehr zu sein. Heutzutage muss man im Bereich Fenster/Türen mehr als ein Gutachter sein: Man muss Jurist sein, man muss Steuerberater sein, man muss Banker sein, man muss Chef sein und allem voran ein Mensch - im Team arbeitend, aber als Kopf des Ganzen. Ehrgeizig erscheint der Mensch Alexander Dupp, jüngster Meister damals in Rheinland-Pfalz, aber er ist eher dort "hineingewachsen". Sein Beruf, seine Berufung, ist sein Hobby, seine Passion. Das sieht er als Einklang und er macht gerne Fenster kaputt (als er dies erzählt, muss er selbst über sich lachen) und tüftelt dann an den Schäden herum, um herauszufinden, wo die Schwachstellen sind: Natürlicher Ehrgeiz aus Interesse heraus! Wenn er etwas erreichen will, dann will er das auch, egal wie lange es dauert. Der Mensch braucht Ziele, aber einfach war es nicht immer. Auch Alexander Dupp hat schon Tiefpunkte erlebt, das hat ihn jedoch eher gestärkt und ihm noch mehr Anschub gegeben. Er sieht es positiv und hat seine Lehren daraus gezogen: „Jeder Schlag in die Magengrube muss einem mehr PS geben.“
Du kannst den Wind nicht drehen, du kannst nur die Segel anders setzen, sinniert er. Man muss es nur wollen, auch mal über den Tellerrand blicken. Die Gesellschaft sieht er in Richtung Neidgesellschaft abdriften. „Auch wenn Neid die aufrichtigste Form der Anerkennung ist, ist diese Entwicklung schädlich für unser aller Miteinander“, so Dupp. Nun wird er doch etwas politisch: „Alles, was wir vor 70, 80 Jahre erlebt haben, das soll sich nicht noch einmal wiederholen. Gesellschaftlich haben wir als gut situierte Gemeinschaft auch die Verpflichtung, Schwächeren zu helfen. Diskutieren kann man über die Art und Weise, wie wir es machen.“
Von seinen Mitarbeitern verlangt er nichts, was er nicht selber zu leisten bereit ist. Freundschaftlich, fast familiär geprägt ist der Umgang mit seinen Angestellten. 14 Mitarbeiter sind bei ihm beschäftigt, einige sind schon lange im Unternehmen tätig. „Wir sind ein TEAM, einer für den anderen da und das ist mir sehr sehr wichtig“, sagt Dupp. Cholerische oder polemische Menschen sind ihm ein Graus, gerade auch bei der Gutachten-Erstellung, aber das passiert manchmal.
Fehler kann man machen -
aber man muss daraus lernen und dann noch mehr „Gas“ geben!
Bodenständig ist Alexander Dupp, sitzt gerne mit Freunden oder der Familie zusammen. Gemeinsam grillen, etwas trinken, etwas quatschen, da fühlt er sich am wohlsten. Alexander Dupp ist viel in Europa, ja in der Welt unterwegs, aber egal, von wo er kommt, immer, wenn er von der Autobahn abfährt und Montabaur sieht, da fühlt er sich zu Hause. Er genießt es, nach Hause zu kommen, wenn die Kinder rufen: "Der Papa ist da!" Dann kann Alexander Dupp zu Hause im Hof sitzen, freut sich auf seine Kinder. Er genießt die Zeit mit der Familie. Ruhe, Zufriedenheit, Gemütlichkeit, Menschen, die man mag, die um einen herum sind, das ist ihm wichtig. Er fährt gerne Fahrrad - draußen in der Natur. Das hat ihn auch körperlich positiv verändert, mehr Sport und die Familie halten ihn auf Trab.
Was treibt Alexander Dupp an? Er ist Sternzeichen Widder, gradlinig, geradeaus, sagt, was er denkt, Energie und Power und immer bereit, ein Stück weit Risiko zu gehen, Neues zu machen, auszuprobieren, die Lust an dem Beruf. Sagen, was man denkt, zum richtigen Zeitpunkt und dann funktioniert das auch.
Nachdenklich wird Alexander Dupp, wenn es um Persönliches geht. Hier wird der Macher auch manchmal zum Zweifler. Er hat vor vielen Jahren aus einer familiären Verpflichtung heraus einen unternehmerischen Schritt gewagt, den er besser nicht getan hätte. Dabei musste er feststellen, dass es sehr schwierig ist, alt-eingefahrene Strukturen, insbesondere in Familienbetrieben, aufzubrechen. Neues zu installieren, neue Wege zu gehen, das hat nicht so funktioniert. Er hat seine Erfahrungen daraus gesammelt und das gibt er auch gerne weiter.
Alexander Dupp mag nicht, wenn er an der Nase herumgeführt wird, Menschen, die „nicht aus dem Quark kommen“. Was gar nicht geht, sind Widerworte (wieder muss er lachen), er kann damit schwer umgehen. Das heißt nicht, dass er nicht Gegenfeuer vertragen kann, aber er kann auch Gegenfeuer zurückgeben. Ehrlichkeit ist für ihn eines der wichtigsten Werte.
Aber Alexander Dupp ist angekommen. Aus dem Familienbetrieb (Kreisliga) ist ein international agierendes Unternehmen (Champions League) auf höchstem Niveau geworden, mit vielen Facetten. Seine Kunden kommen aus internationalen und unterschiedlichen Gesellschaftsschichten, sie schätzen seine Expertise, seine Leistungsfähigkeit und die charmante Art des bodenständigen Mannes aus dem Westerwald. Seine Ziele sind noch nicht alle erreicht. Wir werden noch viel von ihm hören dürfen.
Das Interview hier schon als PDF aus der nächsten Ausgabe der Public Security:
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Mehr Informationen, besonders die Expertisen zur Einbruchsicherheit von Alexander Dupp, erfahren Sie im Interview/Podcast, der demnächst hier veröffentlicht wird.
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Biografie
Jahrgang: 1980
Beruf:
Tischlermeister Bachelor
Professional im Tischlerhandwerk
Öffentlich bestellter und vereidigter
Sachverständiger
Int. zertifiziert und zugelassen nach
DIN EN ISO/ IEC 17024
Prüfer für einbruch- und
beschusshemmende Bauteile
Sachkundiger für kraftbetätigte Türen und Tore
Ausbildung:
1995 bis 1998:
Ausbildung zum Tischler
Seit 2002:
Tischlermeister Bachelor
Professional im Tischlerhandwerk
Seit 2010:
öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für das Tischlerhandwerk
Seit 2013:
öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für das Rollladen und Sonnenschutztechniker-Handwerk
Seit 2014:
gerichtlich vereidigter Sachverständiger für Fenster, Türen, Tore, Rollläden,
Sonnen- und Insektenschutz in Luxemburg
Seit 2015:
international zertifiziert und zugelassen nach DIN EN ISO/ IEC 17024 für Schäden an Gebäuden, Teilgebiet Fenster, Türen,
vorgehängte Fassaden und Beweissicherung
Seit 2017:
Sachkundiger für
kraftbetätigte Türen und Tore
Kontakt:
Bornstraße 13
56412 Girod- Kleinholbach
Telefon: +49 (0)6485 180331
Fax: +49 (0)6485 180676
www.sachverstaendiger-tischler.de
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