Brüssel, 14.05.2025
Forschungsförderung: EU stärkt Europas Forschungsmotor mit 7,3 Milliarden Euro
Die Europäische Kommission investiert im Rahmen des Arbeitsprogramms „Horizont Europa 2025“ über 7,3 Milliarden Euro. Ekaterina Sachariewa, Kommissarin für Start-Ups, Forschung und Innovation sagte: „Europas Wirtschaftskraft, Wettbewerbsfähigkeit und Lebensqualität hängen von Forschung und Innovation ab. Das Programm „Horizont Europa 2025“ zielt darauf ab, wissenschaftliche Grenzen zu überschreiten, Spitzentalente anzuziehen und zu halten und Europas Forschungsmotor und globalen Vorsprung zu stärken. Mit 36 Prozent der Mittel für digitale Innovation und 1,6 Milliarden Euro für KI und einem starken Fokus auf Klima, Sicherheit und Industrie werden echte Ergebnisse vor Ort erzielt.“
Das Programm wird dazu beitragen, Spitzenforscher in Europa anzuziehen und zu halten, es wird auch von Krieg und Vertreibung betroffene Menschen gezielt unterstützen. Die Kommission aktualisiert den Teil des Arbeitsprogramms 2023-25 der Marie-Skodowska-Curie-Maßnahmen >>> (MSCA), um ukrainischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern mehr Unterstützung zu bieten und ein neues MSCA-Pilotprojekt „Choose Europe for Science“ ins Leben zu rufen. Dieses Pilotprojekt bietet jungen Forschenden mehr Unterstützung und Möglichkeiten, einschließlich wettbewerbsfähiger Vergütungen und längerer Verträge.
Pilotprojekt „Choose Europe“: In Talente investieren
Dieses Pilotprojekt ist Teil eines Pakets von 500 Millionen Euro für den Zeitraum 2025-2027 und der umfassenderen Initiative „Choose Europe“>>> um die EU zu einem Magneten für Forschende zu machen, die Präsidentin Ursula von der Leyen letzte Woche vorgestellt hat. Die Initiative konzentriert sich auf drei Ziele: Wissenschaft frei und offen zu halten, in Talente zu investieren und Innovationen in Europa zu beschleunigen.
Über den Europäischen Forschungsrat (ERC) erhalten Forschende, die nach Europa umziehen, bereits eine Aufstockung über ihren Zuschuss hinaus, der kürzlich verdoppelt wurde. Darüber hinaus werden neue siebenjährige „Superstipendien“ im Rahmen des ERC langfristige Unterstützung für Spitzentalente bieten.
Schlüsselaspekte des Arbeitsprogramms „Horizont Europa 2025“
Umsetzung der EU-Prioritäten: Forschung und Innovation (FuEuI) sind von zentraler Bedeutung für die Prioritäten der EU von der Förderung von Wettbewerbsfähigkeit, Verteidigung und Sicherheit bis hin zur Verbesserung des Lebens der Bürgerinnen und Bürger. Im Rahmen des Arbeitsprogramms 2025 werden digitale Technologien und Weltraumtechnologien finanziert, umweltfreundliche Projekte und nachhaltige Entwicklung unterstützt. Sie zielt auch auf organisierte Kriminalität und terroristische Bedrohungen ab und trägt gleichzeitig dazu bei, die CO2-Emissionen zu senken und die Energiekosten zu senken. Mehr als 663 Millionen Euro werden in die fünf EU-Missionen>>> investiert.
Beschleunigung der Klima- und Digitalziele: Um Europa bis 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent der Welt zu machen, richtet die EU 35 Prozent der Mittel von Horizont Europa auf Klimaziele aus. Im Arbeitsprogramm 2025 sind 35 Prozent der Haushaltsmittel für den Klimaschutz und 8,8 Prozent für die biologische Vielfalt vorgesehen. Darin enthalten sind 1,14 Milliarden Euro für Klima-, Energie- und Verkehrsprojekte sowie 833 Millionen Euro für Lebensmittel, Bioökonomie, natürliche Ressourcen, Landwirtschaft und Umwelt. Gleichzeitig unterstützen 36 Prozent der im Rahmen von Horizont Europa bereitgestellten Mittel den digitalen Wandel, wobei 1,6 Milliarden Euro für die Entwicklung künstlicher Intelligenz vorgesehen sind.
Automobilforschung und -innovation: Das Arbeitsprogramm 2025 zielt darauf ab, den Wandel der europäischen Automobilindustrie durch Forschung und Innovation zu unterstützen, indem der Schwerpunkt auf Vorteile wie sauberere und wettbewerbsfähigere Verkehrslösungen gelegt wird. Es unterstützt die Entwicklung von batterieelektrischen Fahrzeugen der nächsten Generation, fortschrittliche Fertigungstechniken für Automobilkomponenten, die Digitalisierung von Fahrzeugen, Cybersicherheit und Verfahren der Kreislaufwirtschaft. Darüber hinaus fördert sie die Schaffung intelligenter, widerstandsfähiger Mobilitätssysteme.
Vereinfachung der Anwendung: Die Kommission hat mit dem Arbeitsprogramm 2025 Vereinfachungsanstrengungen eingeleitet, um es zugänglicher und benutzerfreundlicher zu machen. Kürzere Themenbeschreibungen und die Verwendung offenerer Themen geben den Antragstellern mehr Freiheit, verschiedene Wege zu innovativen Ergebnissen vorzuschlagen. Gegebenenfalls werden durch eine breitere Nutzung vereinfachter Kostenoptionen wie Pauschalzuschüsse, die 35 % des Gesamtbudgets ausmachen, unnötige Rechnungslegungspflichten für die Begünstigten beseitigt. 29 zweistufige Themen werden es den Antragstellern ermöglichen, zunächst kürzere Vorschläge einzureichen und nur dann vollständige Vorschläge zu erstellen, wenn sie für die zweite Phase ausgewählt werden. Dadurch wird der Verwaltungsaufwand für Antragsteller verringert.
Talentförderung: Durch Investitionen in Talente befasst sich das Programm mit der Abwanderung von Fachkräften und fördert eine lebendige Forschungslandschaft. Das Pilotprojekt „Choose Europe for Science“, das Teil des MSCA ist, wird 22,5 Millionen Euro investieren, um vielversprechende junge Talente in Europa anzuziehen und zu halten. Das Pilotprojekt wird jungen Forschern mehr Unterstützung und Möglichkeiten bieten, einschließlich wettbewerbsfähiger Vergütungen und längerer Verträge. Es wird Postdoktorandenstipendien kofinanzieren, die Forschern hervorragende Forschungs-, Lehr- oder Managementmöglichkeiten bieten.
Wiederbelebung der europäischen Nachbarschaft: Die von 2025 bis 2027 laufende Fazilität „Neues Europäisches Bauhaus“ (NEB)>>> ist das erste mehrjährige Finanzierungsinstrument für innovative Projekte, mit denen Europas Lebensräume nachhaltiger, inklusiver und schöner für alle gemacht werden sollen. Für 2025 sind im Rahmen der Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen im Rahmen der NEB-Fazilität>>>, die morgen eröffnet wird, Mittel in Höhe von 118,4 Millionen Euro aus dem Programm „Horizont Europa“ vorgesehen. Mit der Hälfte der Mittel etwa 63 Millionen Euro werden Demonstrationsprojekte finanziert, in denen gezeigt wird, wie das NEB im lokalen Umfeld angewendet werden kann, beispielsweise mit regenerativer Gestaltung. Die andere Hälfte wird sich auf die Grundlagenforschung sowie andere Unterstützungsmaßnahmen konzentrieren.
Unterstützung ukrainischer Forscherinnen und Forscher: Das Programm ermutigt alle Bewerber, Möglichkeiten für Wissenschaftler und Organisationen zu schaffen, die vom russischen Angriffskrieg betroffen sind. Die Unterstützung für das Büro „Horizont Europa“ in der Ukraine, das stärkere Forschungsnetze zwischen der EU und der Ukraine aufbaut und den Zugang ukrainischer Forscher zu EU-Mitteln unterstützt, wird fortgesetzt. Im Rahmen der MSCA4Ukraine-Initiative werden 10 Millionen Euro aus dem MSCA an ukrainische Forscher fließen. Wenn die Bedingungen es zulassen, wird das Programm auch Wissenschaftlern helfen, zurückzukehren und die Forschung und Innovation der Ukraine wieder aufzubauen.
Unterstützung von Forschenden aus Gaza: Das Arbeitsprogramm 2025 bietet den Forschern aus dem Gazastreifen sofortige Unterstützung durch einen Virtual Research Collaboration Hub, der den Forschern aus dem Gazastreifen Mentoring, Kooperationsmöglichkeiten und Zugang zu akademischen Ressourcen bietet. Es wird Forscher aus dem Gazastreifen identifizieren und mit bestehenden regionalen und lokalen Initiativen, potenziellen Begünstigten und Interessenträgern, die Unterstützung leisten könnten, verbinden.
Die nächsten Schritte
Die ersten Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen werden am 15. Mai auf dem Finanzierungs- und Ausschreibungsportal >>> der Kommission veröffentlicht.
Für den Zeitraum 2026-27 ist eine weitere Vereinfachung des Arbeitsprogramms von Horizont Europa geplant.
Hintergrund
Horizont Europa ist das mit 93,5 Milliarden Euro ausgestattete Forschungs- und Innovationsprogramm der EU, das von 2021 bis 2027 läuft. Die meisten Mittel des Programms werden auf der Grundlage wettbewerblicher Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen zugewiesen, die in Arbeitsprogrammen festgelegt sind, in denen die Ziele und spezifischen Themenbereiche dargelegt sind. Das Arbeitsprogramm enthält auch die geltenden Vorschriften wie die Standardzulässigkeits- und Förderkriterien sowie die Auswahl- und Zuschlagskriterien.
Weitere Informationen
Horizont Europa >>>
Strategieplan „Horizont Europa“ >>>
Funding & Tenders Portal Finanzierungsmöglichkeiten >>>
(Quelle: Europäische Kommission Vertretung in Deutschland)