Berlin, 14.03.2025
Jahresbericht 2024 der Wehrbeauftragten vorgelegt
Der Jahresbericht 2024 der Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestages, Dr. Eva Högl, zieht eine ernüchternde Bilanz über den Zustand der Bundeswehr. Trotz erheblicher Investitionen, darunter das 100-Milliarden-Euro-Sondervermögen, sind die angestrebten Verbesserungen in vielen Bereichen noch nicht ausreichend sichtbar.
Ein zentrales Anliegen des Berichts ist der anhaltende Personalmangel. Die Bundeswehr verfehlt weiterhin ihr Ziel, die Truppenstärke auf 203.000 Soldatinnen und Soldaten zu erhöhen. Besonders alarmierend ist, dass etwa ein Fünftel der Dienstposten im Unteroffizierskorps unbesetzt bleibt.
Auch in der materiellen Ausstattung gibt es Defizite. Obwohl Fortschritte bei der persönlichen Ausrüstung, wie Schutzwesten und Spezialbekleidung, erzielt wurden, mangelt es weiterhin an Großgerät und Ersatzteilen. Die Infrastruktur, insbesondere die Kasernen, weist erhebliche Mängel auf, was die Attraktivität des Dienstes mindert.
Angesichts der aktuellen sicherheitspolitischen Lage betont Dr. Högl die Notwendigkeit, die personelle, materielle und infrastrukturelle Ausstattung der Bundeswehr zügig zu verbessern. Sie fordert zudem eine bessere finanzielle Ausstattung der Härtefallstiftung, um dem gestiegenen Unterstützungsbedarf gerecht zu werden.
Der Bericht unterstreicht die Dringlichkeit weiterer Reformen und Investitionen, um die Einsatzbereitschaft und Attraktivität der Bundeswehr nachhaltig zu steigern.
Der Jahresbericht 2024 ist Dr, Högls fünfter Jahresbericht. Ende Mai 2025 endet ihre fünfjährige Amtszeit als Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages. Die Wehrbeauftrage: "Es waren fünf intensive und bewegende Jahre für unsere Gesellschaft, für die Bundeswehr und auch für mich."
Zum Interview der Wehrbeauftragten des Deutschen Bundestages, Dr. Eva Högl, mit dem Parlamentsfernsehen >>>
Jahresbericht 2024 als PDF zum download >>>
(Quelle: Jahresesbericht der Wehrbeauftragten)