München, 20.02.2025
Das GSW auf der Münchner Sicherheitskonferenz 2025
Die 61. Münchner Sicherheitskonferenz 2025 (MSC 2025) 14.-16. Februar 2025 ist soeben zu Ende gegangen und wir möchten die Gelegenheit nutzen, um Ihnen einen Überblick über einige der wichtigsten Momente der Konferenz zu geben.
Auch GSW-Netzwerk e.V. / Public Security war mit GSW-Mitglied und freiem Public Security-Redakteur, Dr. Günter Löffelmann, vor Ort auf dieser hochkarätigen Konferenz im Hotel Bayerischer Hof vertreten. Bei dieser hochinteressanten Veranstaltung konnte Dr. Löffelmann interessante Informationen erkunden und neue Kontakte knüpfen.
Die MSC 2025 bot erneut eine Plattform für hochrangige Debatten über die drängendsten sicherheitspolitischen Herausforderungen unserer Zeit.

Abgesehen von den herausragenden Reden von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, US-Vizepräsident J.D. Vance und Präsident Volodymyr Zelenskyy bot die MSC 2025 eine Plattform für unterschiedliche Perspektiven und behandelte verschiedene Aspekte globaler Themen wie die Klimakrise, vergessene Konflikte und vieles mehr.
Zentrale Themen und Diskussionen
Ein dominierendes Thema der Konferenz war der anhaltende Krieg in der Ukraine. US-Präsident Donald Trump kündigte überraschend direkte Verhandlungen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin an, ohne vorherige Abstimmung mit europäischen Verbündeten oder der Ukraine. Diese Entscheidung sorgte für erhebliche Unruhe unter den europäischen Teilnehmern.
US-Vizepräsident J.D. Vance kritisierte in seiner Rede die europäische Meinungsfreiheit und schlug eine Zusammenarbeit mit der AfD vor. Diese Aussagen stießen auf scharfe Ablehnung seitens deutscher Politiker, darunter Bundeskanzler Olaf Scholz und CDU-Chef Friedrich Merz, die die Bedeutung einer klaren Abgrenzung gegenüber extrem rechten Parteien betonten.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj forderte die Schaffung einer europäischen Armee, um der russischen Aggression entgegenzutreten. Er betonte, dass Europas Zukunft von Europäern gestaltet werden sollte und äußerte Bedenken hinsichtlich der US-Politik unter Präsident Trump, insbesondere bezüglich der NATO-Mitgliedschaft der Ukraine und der Bedingungen für militärische Unterstützung.
Reaktionen und Konsequenzen
Christoph Heusgen, der Vorsitzende der Münchner Sicherheitskonferenz, zog ein ernüchterndes Fazit. Er bezeichnete die Konferenz als “in gewissem Sinne einen europäischen Albtraum” und hob hervor, dass die USA unter Trump auf einem “anderen Stern” agierten. Gleichzeitig betonte er die Notwendigkeit für Europa, mehr Eigenverantwortung in Sicherheitsfragen zu übernehmen.
Nach drei Jahren an der Spitze der Münchner Sicherheitskonferenz wurde Christoph Heusgen mit viel Applaus verabschiedet. Dem früheren Top-Diplomaten und Berater von Kanzlerin Angela Merkel kamen bei seiner Abschiedsrede die Tränen. Sein Nachfolger, der frühere NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg, sagte, Heusgen habe das weltweit wichtigste Expertentreffen zur Sicherheitspolitik „stärker, breiter und besser“ gemacht. Es sei für ihn nun leicht, auf dieser „exzellenten Arbeit“ aufzubauen.
Die Konferenz offenbarte tiefe Risse im transatlantischen Verhältnis und stellte die europäische Sicherheitsarchitektur vor neue Herausforderungen. Die europäischen Staaten sehen sich nun veranlasst, ihre Verteidigungsstrategien zu überdenken und unabhängiger von den USA zu agieren. Die Forderung nach einer eigenständigen europäischen Verteidigungsfähigkeit wurde lauter, insbesondere angesichts der unvorhersehbaren US-Politik.
Besondere Erwähnungen:
Neben dem Hauptprogramm bietet die MSC eine Vielzahl von spannenden Veranstaltungen und eine Plattform zur Diskussion aktueller Publikationen: Entdeckergespräche, Veranstaltungen für die Öffentlichkeit, Side-Events, Presseaktivitäten, Publikationen unserer Partner und mehr. Eine Sammlung dieser Veranstaltungen finden Sie auf dem Marktplatz der Ideen auf der Website der MSC 2025 >>> https://securityconference.org/en/marketplace-of-ideas/
Thema, das der MSC sehr am Herzen liegt, ist unter anderem die Ernährungssicherheit. Im Februar 2024 rief der MSC seine Task Force für Ernährungssicherheit ins Leben (https://securityconference.org/en/topics/human-security/food-security-task-force/), die zwischen den hochrangigen politischen Veranstaltungen der MSC als verbindendes Element fungieren soll. Benedetta Berti Alberti, Direktorin für Politikplanung im Büro des Generalsekretärs der Nordatlantikvertrags-Organisation, sagte im Zusammenhang mit den Bemühungen der Task Force Ernährungssicherheit auf der Konferenz 2025: „Robuste und widerstandsfähige Nahrungsmittelsysteme und Versorgungsketten sind ein wesentlicher Faktor für die Widerstandsfähigkeit und Sicherheit der gesamten Gesellschaft. Im Rahmen der MSC-Taskforce für Ernährungssicherheit konnte ich mit Experten aus dem öffentlichen und privaten Sektor Ideen austauschen und praktische Lösungen diskutieren. Ich bin entschlossen, diesen Austausch zu fördern, damit wir unsere Bereitschaft und Widerstandsfähigkeit gegenüber möglichen Störungen weiter verbessern können.“
Für 2024 hatte die MSC eine Middle East Consultation Group (MECG) >>> https://securityconference.org/en/munich-young-leaders/2025/. Fazit: Die Münchner Sicherheitskonferenz 2025 diente als Weckruf für Europa. Die transatlantischen Beziehungen befinden sich in einer kritischen Phase, und die europäischen Staaten müssen ihre Sicherheits- und Verteidigungspolitik neu ausrichten. Die Diskussionen in München unterstrichen die Dringlichkeit einer stärkeren europäischen Zusammenarbeit und Eigenständigkeit in sicherheitspolitischen Fragen, um den aktuellen und zukünftigen Herausforderungen effektiv begegnen zu können. " target="_blank">https://securityconference.org/en/mecg) einberufen, die aktive und ehemalige hochrangige politische Entscheidungsträger und Experten aus der Region und darüber hinaus zusammenbringt, um sich mit den dringenden Herausforderungen des Nahen Ostens zu befassen. Während der MSC 2025 wollte die MECG ein unverwechselbares und zeitgemäßes Forum für einen offenen Austausch und eine umfassende Debatte bieten.
Das Munich Young Leaders Programm ist ein gemeinsames Projekt der Münchner Sicherheitskonferenz und der Körber-Stiftung, das Entscheidungsträger von morgen zusammenbringt und sie dabei unterstützt, ihre internationalen Netzwerke zu erweitern. Lernen Sie hier die Munich Young Leaders of 2025 kennen >>> https://securityconference.org/en/munich-young-leaders/2025/.
Fazit
Die Münchner Sicherheitskonferenz 2025 diente als Weckruf für Europa. Die transatlantischen Beziehungen befinden sich in einer kritischen Phase, und die europäischen Staaten müssen ihre Sicherheits- und Verteidigungspolitik neu ausrichten. Die Diskussionen in München unterstrichen die Dringlichkeit einer stärkeren europäischen Zusammenarbeit und Eigenständigkeit in sicherheitspolitischen Fragen, um den aktuellen und zukünftigen Herausforderungen effektiv begegnen zu können.