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© THW / Maximilian Christ

Berlin/Bonn, 12.08.2024

Lehren aus der Flutkatastrophe vor drei Jahren im Ahrtal: Warnsysteme stark ausgebaut, THW gestärkt

Bundesinnenministerin Faeser: „Wichtige Lehren aus der Ahrtal-Flut gezogen. Die rechtzeitige Warnung kann Leben retten.“

Vor drei Jahren wurden mehrere Regionen in Deutschland von einer verheerenden Flutkatastrophe getroffen. Mehr als 180 Menschen starben, viele weitere verloren ihre wirtschaftliche Existenz. Zudem wurden fast 9.000 Gebäude zerstört. Besonders stark betroffen war das Ahrtal. Direkt nach der Katastrophe stand der Wiederaufbau im Vordergrund, der bis heute andauert. Außerdem galt es auch für den Bund, aus der Katastrophe und dem damaligen Krisenmanagement die richtigen Schlüsse zu ziehen, um auf künftige Naturkatastrophen besser vorbereitet zu sein.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser: „Wir gedenken auch an diesem Wochenende – drei Jahre danach – der Opfer der verheerenden Flutkatastrophe im Ahrtal, die unendlich großes Leid und Zerstörung verursacht hat.

Die Lehre aus der Flutkatastrophe war und bleibt: Wir müssen uns viel besser gegen Naturkatastrophen und Klimafolgen wappnen. Deshalb haben wir den Bevölkerungsschutz so stark ausgebaut – vor allem durch gut funktionierende und moderne Warnsysteme. Diese Warnsysteme haben bei den Hochwasserkatastrophen, die wir in diesem Jahr bereits erleben mussten, sehr geholfen, Menschenleben zu retten. Dafür kommt es auf schnelle und gezielte Warnungen an, so wie wir sie jetzt mittels Cell Broadcast direkt aufs Handy schicken können – und zugleich weiterhin auch per Sirenen, Radio, Warnapps und weiteren Kanälen warnen.

Auch die Koordination zwischen Bund, Ländern, Kommunen und Hilfsorganisationen ist viel besser geworden. Unser Gemeinsames Kompetenzzentrum Bevölkerungsschutz beim BBK bringt alle Akteure zusammen und verzahnt die Hilfe. Zudem unterstützt der Bund die Länder – auch in diesem Jahr – immer wieder bei Hochwasserlagen, etwa mit Einsatzkräften von THW und Bundespolizei, um Menschenleben zu schützen und die Zerstörung durch die Wassermassen so weit wie möglich zu begrenzen. Für die Bundespolizei schaffen wir außerdem für 1,9 Milliarden Euro neue Transporthubschrauber an, die uns auch bei Naturkatastrophen helfen.“

Wichtige Schritte sind bereits umgesetzt:

BBK und THW als starke Partner im Bevölkerungsschutz wurden weiter ausgebaut. Dies gilt sowohl für Personal als auch für notwendige Sachmittel. Das THW hat den Einsatz im Ahrtal umfangreich ausgewertet und diese Erkenntnisse in die Fortschreibung seines Rahmenkonzepts einfließen lassen. Das Rahmenkonzept 2023 bildet die Grundlage für die kontinuierliche Weiterentwicklung der Fähigkeiten des THW.
Bundesinnenministerin Faeser hat im Juni 2022 zusammen mit ihren Amtskolleginnen und -kollegen aus den Ländern das Gemeinsame Kompetenzzentrum Bevölkerungsschutz gegründet. Als Kooperationsplattform bringt das beim BBK eingerichtete Kompetenzzentrum alle relevanten Akteure zusammen und trägt insbesondere zu einem schnellen Informationsaustausch zwischen Bund, Ländern, Kommunen und Hilfsorganisationen bei. Die beim Bund und in den Ländern vorhandenen Spezialressourcen für den Zivil- und Katastrophenschutz werden ab jetzt in einem neu entwickelten Ressourcenregister gebündelt.
Am bundesweiten Warntag 2023 konnten bereits 96 Prozent der Bevölkerung mit der Probewarnung erreicht werden. Dieses gute Ergebnis soll stabilisiert und nach Möglichkeit noch ausgebaut werden, nächstmalig am Warntag 2024, der diesmal am 14. September 2024 stattfindet.
Der Tag des Bevölkerungsschutzes, der erstmals am 24. Juni 2023 in Potsdam stattfand, zeigt Bürgerinnen und Bürger, was sie selbst zu ihrem Schutz tun und vorsorgen können. Außerdem geht es darum, den Austausch mit den Einsatzkräften vor Ort zu stärken und Menschen für ein Ehrenamt im Bevölkerungsschutz zu begeistern. Der diesjährige Bevölkerungsschutztag findet am 21. September 2024 in Wiesbaden statt.
Die Verabschiedung der Deutschen Strategie zur Stärkung der Resilienz gegenüber Katastrophen am 13. Juli 2022 hat den Grundstein für einen ganzheitlichen Ansatz bei der Bewältigung von Katastrophen gelegt. Seitdem haben alle Bundesministerien unter der Federführung des BMI gemeinsam einen Umsetzungsplan erarbeitet. Diesen wird das BMI in Kürze veröffentlichen. Damit wird das Risiko- und Krisenmanagement weiter verbessert.

(Quelle: BMI – Bundesministerium des Innern und für Heimat)