Berlin/Bremen, 30.07.2024

Projekt SecDER: KI schützt Energiesysteme der Zukunft

Die fortschreitende Digitalisierung und Vernetzung von Energiesystemen bringt nicht nur zahlreiche Vorteile, sondern auch neue Herausforderungen und Risiken mit sich. Vor diesem Hintergrund gewinnt der Schutz kritischer Infrastrukturen zunehmend an Bedeutung. Das Projekt SecDER (Security for Distributed Energy Resources) setzt genau hier an und nutzt Künstliche Intelligenz (KI), um die Sicherheit und Resilienz zukünftiger Energiesysteme zu gewährleisten.

Die Bedeutung sicherer Energiesysteme

Energiesysteme sind das Rückgrat moderner Gesellschaften. Sie versorgen Haushalte, Industrie und öffentliche Einrichtungen zuverlässig mit Strom. Angriffe auf diese Systeme, sei es durch Cyberkriminelle oder andere Bedrohungen, können verheerende Auswirkungen haben. Umso wichtiger ist es, dass diese Systeme robust und sicher gegen potenzielle Angriffe sind.

Was ist SecDER?

SecDER ist ein innovatives Forschungsprojekt, das sich auf den Einsatz von KI zur Absicherung verteilter Energiesysteme konzentriert. Ziel ist es, Sicherheitslösungen zu entwickeln, die nicht nur reaktiv, sondern vor allem proaktiv Bedrohungen erkennen und abwehren können. Durch die Integration von Künstlicher Intelligenz sollen Energiesysteme in die Lage versetzt werden, eigenständig Anomalien zu erkennen und angemessen darauf zu reagieren.

Künstliche Intelligenz als Schlüsseltechnologie

Die Kerntechnologie von SecDER ist die Künstliche Intelligenz. KI-Algorithmen analysieren kontinuierlich Datenströme und Betriebsmuster der Energiesysteme. Sie lernen dabei, normale Betriebsabläufe von ungewöhnlichen oder potenziell gefährlichen Aktivitäten zu unterscheiden. Diese kontinuierliche Überwachung und Analyse ermöglicht eine frühzeitige Erkennung von Bedrohungen und die Einleitung geeigneter Gegenmaßnahmen.

Ein weiterer Vorteil der KI-basierten Ansätze liegt in ihrer Fähigkeit, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln. Durch maschinelles Lernen verbessern die Algorithmen ihre Erkennungsgenauigkeit und passen sich dynamisch an neue Bedrohungsszenarien an. Dies ist besonders wichtig in einer Zeit, in der Cyberangriffe immer raffinierter und komplexer werden.

Anwendungsbereiche und Vorteile

Das Projekt SecDER hat das Potenzial, in verschiedenen Bereichen der Energieversorgung Anwendung zu finden:

•		Smart Grids: Intelligente Stromnetze, die durch eine Vielzahl dezentraler Energiequellen gekennzeichnet sind, profitieren besonders von den Sicherheitslösungen von SecDER. Hier kann die KI helfen, die Stabilität und Zuverlässigkeit des Netzes zu gewährleisten.
•		Erneuerbare Energien: Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien wie Windparks oder Solaranlagen können durch die KI-gestützte Überwachung vor Ausfällen und Angriffen geschützt werden.
•		Energiespeicher: Auch Batteriespeicher, die eine zentrale Rolle in der Energiewende spielen, können durch SecDER sicherer und effizienter betrieben werden.

Zusammenarbeit und Zukunftsperspektiven

SecDER, vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) mit 2,7 Millionen Euro gefördert und vom Projektträger Jülich unterstützt, ist ein Gemeinschaftsprojekt, an dem verschiedene Forschungsinstitutionen, Energieversorger und Technologieunternehmen beteiligt sind: die Fraunhofer-Institute für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik (IEE) und für Sichere Informationstechnologie (SIT), die Hochschule Hannover, die DECOIT GmbH, die ENERTRAG AG und die ANE GmbH & Co. KG. Diese interdisziplinäre Zusammenarbeit ermöglicht es, umfassende und praxisnahe Sicherheitslösungen zu entwickeln. Durch die enge Verzahnung von Forschung und Praxis wird sichergestellt, dass die entwickelten Technologien den realen Anforderungen der Energiebranche entsprechen.

In der Zukunft könnte SecDER einen wesentlichen Beitrag zur Sicherung der Energieversorgung leisten. Die entwickelten Technologien und Ansätze könnten weltweit Anwendung finden und dazu beitragen, Energiesysteme resilienter und sicherer zu machen. Damit leistet das Projekt einen wichtigen Beitrag zur Stabilität und Sicherheit unserer Energieinfrastrukturen und trägt gleichzeitig zur erfolgreichen Umsetzung der Energiewende bei.

Das Projekt SecDER zeigt eindrucksvoll, wie Künstliche Intelligenz dazu beitragen kann, die Sicherheit und Resilienz moderner Energiesysteme zu erhöhen. Durch die frühzeitige Erkennung und Abwehr von Bedrohungen wird nicht nur die Stabilität der Energieversorgung gewährleistet, sondern auch ein wichtiger Beitrag zur Zukunftsfähigkeit unserer Energieinfrastruktur geleistet. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit und die praxisnahe Forschung machen SecDER zu einem wegweisenden Projekt im Bereich der Energiesicherheit.

Weitere Informationen sind auf der Projektwebsite verfügbar >>>