Brüssel, 14.05.2024
EU stärkt Bereitschaft zur Bekämpfung der Waldbrandsaison 2024
Mit Blick auf die beginnende Waldbrandsaison unternimmt die EU wichtige Schritte, um die Brandbekämpfung zu verstärken und Gemeinschaften zu schützen. Der für Krisenmanagement zuständige EU-Kommissar Janez Lenarčič betonte: „Wir müssen unsere kollektive Resilienz gegenüber Naturkatastrophen weiter stärken.“
556 Feuerwehrleute aus 12 Ländern als Stand-by-Verstärkung
Zum fünften Jahrestag von rescEU bringt die EU für dieses Jahr 556 Feuerwehrleute aus 12 Ländern zusammen. Sie werden in diesem Sommer an wichtigen Standorten in Europa in Frankreich, Griechenland, Portugal und Spanien strategisch eingesetzt und können den lokalen Feuerwehren helfen, wenn Waldbrände ausbrechen. Diese proaktive Maßnahme („Prepositioning“) stärkt die Bereitschaft Europas, Waldbrände zu bekämpfen und deren verheerende Auswirkungen auf Leben, Häuser und Umwelt zu mildern. Sie unterstreicht auch, wie robust die Solidarität der EU bei der Bewältigung solcher Krisen ist.
600 Millionen Euro für neue Flugzeuge und Hubschrauber
Außerdem hat die Kommission 600 Millionen Euro an EU-Mitteln bereitgestellt, um den künftigen Erwerb von 12 neuen Löschflugzeugen zu erleichtern. Sie sollen auf sechs EU-Mitgliedstaaten verteilt werden. Neun Hubschrauber werden künftig auch von der EU finanziert, um die EU-Flotte zur Brandbekämpfung aus der Luft zu stärken.
Flotte besteht derzeit aus 28 Flugzeugen und 4 Hubschraubern
Für den Sommer 2024 umfassen die Kapazitäten von rescEU und des Europäischen Katastrophenschutz-Pools nun 28 Flugzeuge und 4 Hubschrauber. Sie sind in zehn Mitgliedstaaten stationiert und werden zur Unterstützung von Feuerwehrleuten auf dem gesamten Kontinent zur Verfügung stehen. Konkret sind das:
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Vier mittlere Amphibienflugzeuge, zwei leichte Flugzeuge und ein Hubschrauber aus Griechenland |
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Zwei mittelschwere Flugzeuge aus Kroatien |
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Zwei mittlere Amphibienflugzeuge und zwei Leichtflugzeuge aus Italien |
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Zwei mittelgroße Amphibienflugzeuge aus Spanien |
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Vier mittelgroße Amphibienflugzeuge und ein Hubschrauber aus Frankreich |
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Vier Leichtflugzeuge aus Schweden |
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Zwei Leichtflugzeuge aus Portugal |
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Zwei Hubschrauber aus Tschechien |
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Zwei Leichtflugzeuge aus Zypern |
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Zwei Leichtflugzeuge aus Deutschland |
Hintergrund
In der EU sind im Jahr 2023 mehr als eine halbe Million Hektar durch Waldbrände zerstört worden. Die verbrannte Fläche entspricht dabei zweimal der Größe Luxemburgs, wie aus einem Bericht der Gemeinsamen Forschungsstelle der Europäischen Kommission (JRC) >>> hervorgeht.
Maßnahmen zur Prävention von Waldbränden und der Reaktion, wenn sie ausgebrochen sind, gehen Hand in Hand, um das Leben von Menschen und deren Lebensgrundlagen zu retten und die Umwelt zu schützen. Wichtige Faktoren sind:
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erfahrene Waldbrandexperten, |
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gut ausgebildete Feuerwehrleute, |
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Informationstechnologie und |
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die Verfügbarkeit ausreichender Ressourcen. |
Die EU sorgt für ein koordiniertes Vorgehen, wenn Waldbrände die nationalen Bewältigungskapazitäten übersteigen. In so einem Fall kann ein Land über das Katastrophenschutzverfahren der EU um Hilfe ersuchen. Sobald das Zentrum für die Koordination von Notfallmaßnahmen (ERCC) >>> aktiviert ist, koordiniert und finanziert es die Hilfe, die von den EU-Mitgliedstaaten und den zehn am Katastrophenschutzverfahren der Union teilnehmenden Staaten (Island, Norwegen, Serbien, Nordmazedonien, Montenegro, Türkei, Bosnien und Herzegowina, Albanien, Moldau und Ukraine) bereitgestellt wird.
Zudem hat die EU den Europäischen Katastrophenschutz-Pool eingerichtet. So stehen ausreichende, jederzeit einsetzbare Katastrophenschutzkapazitäten zur Verfügung und ermöglichen ein umfassenderes und kohärentes gemeinsames Eingreifen. Dieser Pool soll eine schnellere, besser koordinierte und wirksamere europäische Reaktion ermöglichen. Er bringt Ressourcen aus 27 Mitgliedstaaten und weiteren teilnehmenden Staaten zusammen, die kurzfristig in einem Katastrophengebiet eingesetzt werden können. Bei diesen Ressourcen kann es sich um Rettungs- oder medizinische Teams, Experten, Spezialausrüstung oder Transport handeln. Die ECPP basiert auf freiwilligen Beiträgen der Mitgliedstaaten, die anschließend von der EU überprüft und zertifiziert werden. Es liegt dann bei den Mitgliedstaaten, diese Ressourcen zum Einsatz zu bringen.
Sollte der Notfall zusätzliche lebensrettende Hilfe erfordern, werden über die rescEU-Brandbekämpfungsreserve zusätzliche Kapazitäten zur Bewältigung von Katastrophen in Europa bereitgestellt. Sie umfasst eine Flotte von Löschflugzeugen und -hubschraubern, medizinischen Evakuierungsflugzeugen sowie einen Bestand an medizinischen Gütern und Feldkrankenhäusern, die auf gesundheitliche Notlagen reagieren können. RescEU arbeitet, indem den Mitgliedstaaten Finanzhilfen für den Kauf von Kapazitäten gewährt werden, und die Europäische Kommission hat die letzte Aufforderung, diese Kapazitäten zu entsenden.
Das Zentrum für die Koordination von Notfallmaßnahmen überwacht auch die Entwicklung von Waldbränden mit Unterstützung von Frühwarnsystemen >>> wie etwa dem Europäischen Waldbrandinformationssystem. Der Copernicus-Satellitenkartierungsdienst der EU steuert detaillierte Informationen aus dem Weltraum bei.
Weitere Informationen:
Informationsseite der DG ECHO zu Waldbränden >>>
rescEU (in englischer Sprache) >>>
Katastrophenschutzverfahren der EU (in englischer Sprache) >>>
Zentrum für die Koordination von Notfallmaßnahmen >>>
(Quelle: Europäische Kommission Vertretung in Deutschland)