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Bonn, 26.02.2024

Einsatzbilanz 2023 und gleich zwei runde Geburtstage: Zivilschutz-Hubschrauber Christoph 7 wird 50 und Christoph 35 30 Jahre alt

Seit über 52 Jahren sind die als Christoph bekannten Zivilschutz-Hubschrauber nun im Einsatz und fliegen durch die Lüfte, um Patientinnen und Patienten das Leben zu retten. Im vergangenen Jahr waren sie insgesamt knapp 205 Tage im Einsatz. 2024 hält dabei zwei große Jahrestage bereit. Ein Blick zurück

Historische Aufnahme von Christoph 7 während eines Einsatzes | © LRZ Kassel (BBK)


Bundesweit fliegen die Retter in Orange

Der Bund stellt mithilfe des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) den Ländern die 18 Zivilschutz-Hubschrauber (ZSH) an 12 Luftrettungszentren bundesweit zur Verfügung. In Friedenszeiten werden die ZSH im Rettungsdienst abseits von ihren Aufgaben im Katastrophen- und Zivilschutz eingesetzt. Die Aufgaben der ZSH sind mannigfaltig und beinhalten vor allem den Patientinnen- und Patiententransport unter teils widrigsten Umständen. Einsätze dieser Art werden immer von einer Teamleistung getragen, denn die Besatzung der ZSH besteht sowohl aus Pilotinnen und Piloten der Bundespolizei, Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitätern (TC-HEMS) als auch den Ärztinnen und Ärzten der jeweiligen Kliniken.

Gleich zwei runde Geburtstage in 2024

2024 wartet dabei mit zwei großen Jahrestagen auf. So feiert nicht nur Christoph 35 Brandenburg, sondern auch Christoph 7 Kassel Geburtstag. Während das Luftrettungszentrum Christoph 35 im September 30 Jahre alt wird, macht Christoph 7 Kassel Ende des Jahres das halbe Jahrhundert voll und feiert Jubiläum.

Christoph 7 – 50-jähriges Jubiläum für die Region Kassel und Nordhessen

Damals noch in der ursprünglich gelben Farbe der ZSH lackiert, hatte der Vorgänger des heutigen Christoph 7 am 17. Dezember 1974 seinen Jungfernflug. Startpunkt war die ehemalige Wittich Kaserne in Kassel. Schon immer begleitet wurden die Einsätze von Notärztinnen und Notärzten sowie Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitätern des Deutschen Roten Kreuz. Einige Jahre später erhielt Christoph 7 die bis heute verwendete orangene Lackierung.
Am 18. Januar 2008 übergab der damalige Präsident des BBK, Christoph Unger, den bis heute verwendeten ZSH des Typs EC 135 T2i an das Land Hessen. Stephan Moritz, Leiter des DRK-Rettungsdienstes Kassel, betont: „Das Team um Christoph 7 bildet seit einem halben Jahrhundert einen leistungsstarken Verbund für Sicherheit und schnelle Hilfe in der Region Kassel.“

Luftrettungszentrum Christoph 35 – 30 Jahre Luftrettung in Brandenburg

„Am 10. April 1990 beginnt die Geschichte der Luftrettung in Brandenburg an der Havel auf dem ehemaligen Militärflughafen in Brandenburg-Briest. Dort wurde ein ursprünglich sowjetischer Militärhubschrauber zum Rettungshubschrauber umfunktioniert. Schon drei Jahre später erhielt das Land seinen ersten Zivilschutz-Hubschrauber. Seitdem ist Christoph 35 nicht mehr aus dem Rettungsdienst des Landes Brandenburg und dem benachbarten Sachsen-Anhalt wegzudenken“, resümiert der ärztliche Leiter des Rettungsdienstes der Stadt Brandenburg, Dr. Martin B. Hochstatter. Dabei zeichnen sich die Anfänge von Christoph 35 und dem Luftrettungszentrum vor allem durch Anpassungsfähigkeit aus. So musste der Hubschrauber zu Beginn immer erst an einer nahegelegenen Kaserne zwischenlanden, um den Notarzt oder die Notärztin aufzunehmen. Nach raschen und umfänglichen Arbeiten zur Modernisierung der Luftrettungsstation wurde diese am 14. September 1994 von der damaligen Sozialministerin des Landes Brandenburg, Regine Hildebrandt, feierlich eröffnet.

Einsatzbilanz 2023: Zivilschutz-Hubschrauber knapp 205 Tage in der Luft

Das BBK zieht Bilanz und wirft einen Blick in die Gegenwart: In 2023 flogen die ZSH 14.426 Einsätze und befanden sich so knapp 205 Tage in der Luft. Mit den 14.426 Einsätzen weist das Jahr 2023 den zweit niedrigsten Wert der letzten 10 Jahre auf. Damit bewegt es sich ungefähr auf dem Niveau des ersten Jahres der Corona-Pandemie. Der Rückgang an Einsätzen entspricht somit dem allgemeinen Trend der letzten Jahre. Dabei ist dieser nicht nur in der Luftrettung, sondern auch in der bodengebundenen Rettung zu beobachten. Neben den üblichen Schwankungen in der Zahl der Einsätze und den wetterbedingten Flugausfällen, die zu den aktuellen Zahlen beigetragen haben, ist auch eine Änderung der Behandlungsbefugnisse für Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter Grund für die Veränderung. Höchstwerte erreichten in 2023 die beiden bayerischen Maschinen Christoph 14 Traunstein (1409 Einsätze) und Christoph 17 Kempten (1638 Einsätze). Dicht gefolgt vom bereits genannten Christoph 35 Brandenburg (1349 Einsätze).

Alle Einsatzzahlen in der Übersicht:
• Christoph 2 Frankfurt: 987
• Christoph 3 Köln: 1274
• Christoph 4 Hannover: 1152
• Christoph 7 Kassel: 1278
• Christoph 9 Duisburg: 853
• Christoph 12 Siblin: 1040
• Christoph 13 Bielefeld: 1251
• Christoph 14 Traustein: 1409
• Christoph 17 Kempten: 1638
• Christoph 29 Hamburg: 1165
• Christoph 34 Güstrow: 1030
• Christoph 35 Brandenburg: 1349

(Quelle: BBK – Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe)