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Bonn, 16.08.2023

Gaming – Spielregeln für digitale Sicherheit

In wenigen Tagen (vom 23.-29. August 2023) öffnet die weltgrößte Gamermesse, die gamescom, wieder ihre Pforten wnd wird Tausende von Besuchern anlocken. In Deutschland wird gerne gezockt. Etwa die Hälfte der Bevölkerung spielt hin und wieder online, die meisten sogar regelmäßig. Deswegen, und weil wir selbst Gamer sind, ist dem BSI das Thema Zocken sehr wichtig.

Auf Doch wer kennt es nicht? Das neue Spiel ist gerade heruntergeladen oder die neue Konsole frisch ausgepackt – man will sofort loszocken und keine Zeit verlieren! Doch um keine bösen Überraschungen zu erleben, ist es wichtig, sich mit Sicherheitsthemen auseinanderzusetzen, noch bevor man die Konsole anschmeißt oder seine Kreditkartendaten hinterlegt. Schon einige, wenige Minuten zahlen sich aus!

Top 5 Sicherheitstipps fürs Gaming

Laden Sie Spiele nur aus offiziellen Quellen herunter! Dazu zählen die App-Stores der Smartphone-Hersteller und die großen Software-Shops, die mit den Entwicklerinnen und Entwicklern zusammenarbeiten. Ein unbekannter Ursprung, ein konkurrenzlos günstiger Preis oder ein fehlendes Impressum können auf eine unseriöse Quelle hinweisen.
Schützen Sie Ihre Accounts! Cyberkriminelle versuchen womöglich, Ihren Account zu knacken. Wie Sie starke Passwörter bilden, die Zwei-Faktor-Authentisierung bei verschiedenen Konsolen aktivieren und was noch hilft, erfahren Sie weiter unten.
Augen auf bei In-App-Käufen! Sichern Sie solche am besten mit einem Passwort, um nicht in Kostenfallen zu tappen – auch nicht unbeabsichtigt.
Legen Sie ein separates Benutzerkonto an! Das Konto, das für Games verwendet wird, sollte nur über eingeschränkte Rechte verfügen. Dadurch hat eine Schadsoftware nicht gleich Administratorberechtigungen. Auch sollten auf diesem Benutzerkonto nur die nötigsten Daten hinterlegt sein.
Laden Sie Updates herunter, sobald diese verfügbar sind! Oft schließen Hersteller auf diesem Weg Sicherheitslücken, bevor Cyberkriminelle sie ausnutzen können.

Accountschutz: Sicherheit am besten VOR dem Gaming



Das Wichtigste für das Gaming-Erlebnis sind die Online-Accounts. Wir brauchen sie, um Hard- und Software zu kaufen, Spiele herunterzuladen, Updates zu installieren und online gegeneinander anzutreten. Über eine lange Gaming-Karriere sammeln sich viele Accounts an – befüllt mit Spielen, aber auch mit persönlichen Informationen und Zahlungsdaten. Kapern Kriminelle ein Nutzerkonto, können sie damit auf virtuelle Shopping-Tour gehen oder die Loots erbeuten. Manche nutzen die Daten auch, um Straftaten zu begehen, beispielsweise um zu stehlen oder zu betrügen. Gaming-Accounts gilt es daher zu schützen: Wie ein starkes Passwort aussieht und wie man den Account zusätzlich absichert, erklärt dieses Video.

https://multimedia.gsb.bund.de/BSI/Video/Kampagne/Basiswissen_Gaming.mp4

Schon gewusst? Zwei-Faktor-Authentisierung lohnt sich auch für Gaming-Accounts! Gelangen etwa Cyberkriminelle an ein Passwort, kann die Zwei-Faktor-Authentisierung verhindern, dass die Unbefugten den Account unter ihre Kontrolle bringen. Was sich noch lohnt: Prüfen Sie, ob Ihre Daten von den Konsole- und Spieleherstellern gesichert werden, zum Beispiel mit einer Verschlüsselungstechnik. Seien Sie außerdem besonders vorsichtig im Umgang mit Kreditkartendaten. Vermeiden Sie zudem Verknüpfungen mit sozialen Medien: Cyberkriminelle können sonst potenziell auf noch mehr Daten zugreifen.

Übrigens: Vorsicht vor Account-Sharing! Selbst engen Freundinnen und Freunden sollte man die eigenen Zugangsdaten nicht zur Verfügung stellen. Wer seinen Account mit anderen teilt, multipliziert auch Risiken – ob durch mehr Menschen, die Phishing-Mails zum Opfer fallen können, oder mehr Router, Konsolen und Browser, die womöglich schlecht abgesichert sind. Außerdem fällt dann oft erst viel später auf, wenn sich Unbefugte ebenso Zugang zum Account verschafft haben.

Kryptowährung und NFTs im Gaming-Kosmos

Kryptowährungen und NFTs sind innerhalb von Games immer beliebtere Elemente geworden. Auch wenn sie so verbreitet und unkompliziert nutzbar sind, sollte man einige Dinge beachten, wie unser Video zeigt.

https://multimedia.gsb.bund.de/BSI/Video/Animationsvideo_Krypto_NFT_720p.mp4

Neugierig geworden? Noch mehr Hintergrundinfos zu Blockchain-Technologie, Kryptowährungen und ihrer Sicherheit findet Ihr hier >>>>

Podcast 'Update verfügbar': Folge #23 - Gaming-Sicherheit zur Gamescom – mit Felix Rick (Gameswelt)

Never Play on Patchday – kein Update, kein Spiel. Zusammen mit dem langjährigen Gamingjournalisten Felix Rick von Gameswelt spricht das Moderationsteam über die Veränderungen der Videospielwelt durch die Corona-Pandemie und über die Trends der Zukunft.

https://www.youtube.com/watch?app=desktop&v=irwFJyToa1I


FAQ zum Abschluss

Was sind eigentlich Lootboxen
Lootboxen sind virtuelle Überraschungspakete, die eine bessere Ausstattung, zum Beispiel neue Waffen, versprechen. Sie kosten zu Anfang eines Spiels wenige Cent und können im Spielverlauf höhere Beträge fordern. Wenn für einen ersten Kauf einmal eine Kreditkarte hinterlegt wurde, ist die nächste Lootbox jedoch schon mit wenigen Klicks erworben. Lassen Sie also Geduld im Spiel walten und überlegen Sie sich gut, ob Sie reales Geld investieren möchten.

Sollte ich etwas an Datenschutzeinstellungen verändern
Überprüfen Sie die Einstellungen und lassen Sie nur absolut notwendige Informationsübertragungen zu. Persönliche Informationen wie Geschlecht und Alter können im Internet genutzt werden, um personifizierte Werbung zu generieren, Online-Verhalten nachzuvollziehen oder Identitäten zu kopieren. Datensparsamkeit ist das erste Mittel, diesen Methoden aus dem Weg zu gehen.

Was sollte ich beim Kinderschutz beachten
Kinder sind oft schon früh in der Gaming-Welt zuhause. Die Video-Serie Cyber-Sicherheit² bespricht daher, wie Erwachsene Kindern dabei helfen können, sicherheitsbewusst im Internet unterwegs zu sein. Die dazugehörige Unterseite gibt außerdem Tipps zum digitalen Basisschutz für Kinder, zum Einrichten einer Kindersicherung und zu smarten Geräten für Kinder.

Und was iswt mit Schadsoftware
Bei Online-Games besteht immer ein gewisses Risiko von Infektionen mit Schadsoftware. Hier helfen regelmäßige Updates, um Sicherheitslücken zu schließen. Außerdem sollten Spiele nur aus serösen Quellen bezogen werden. Auch die Inhalte von Spielen können bedenklich sein, etwa weil sie besonders brutal sind oder zu Diskriminierungen aufrufen. Eltern sollten sich daher das Spiel genauer anschauen und beispielsweise gemeinsam mit ihren Kindern eine Runde spielen.

Noch mehr Fragen? Dann treffen Sie das BSI persönlich auf der Gamescom 2023 während der gesamten Messezeit am Stand B-016 in Halle 10.2.

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(jz)

(Quelle: BSI – Bundesamt für sicherheit in der Informationstechnik)