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Brüssel, 24.04.2023

Katastrophenschutz: Deutschland baut mit weiteren EU-Staaten das erste gemeinsame Feldkrankenhaus auf

Die EU-Kommission stellt im Rahmen des europäischen Katastrophenschutz-Systems „rescEU“Deutschland und sieben weiteren Staaten 106,2 Millionen Euro für den Aufbau neuer medizinischer Notfallteams zur Verfügung. Janez Lenarčič‚ Kommissar für Krisenmanagement, sagte: „Diese neue RescEU-Kapazität nimmt die Form des größten Feldlazaretts in Europa und eines der modernsten weltweit an. Das gemeinsame Projekt der Europäischen Kommission und der acht Mitglieds- und Teilnehmerstaaten ist ein weiterer wichtiger Eckpfeiler bei der Verbesserung der Fähigkeit der EU, sich auf Katastrophen vorzubereiten und auf sie zu reagieren.“

Im Rahmen des Projekts, an dem neben Deutschland auch Belgien, Frankreich, Italien, Luxemburg, Portugal, Rumänien und die Türkei beteiligt sind, werden drei medizinische Notfallteams des Typs 2 (EMT2) eingerichtet, die operative und diagnostische Dienste umfassen.

Darüber hinaus werden 17 spezialisierte Pflegeteams, Intensivpflege, Verbrennungsbehandlung, Patiententransport, fortgeschrittene Diagnostik, Mutter-Kind-Betreuung, Rehabilitation, psychologische Betreuung, orthopädische Behandlung, Laboranalysen, Sauerstoffversorgung und Unterstützung der Telekommunikation anbieten.

Diese rescEU-Kapazität wird ab 2024 schrittweise einsatzbereit sein und eine Reaktion auf ein breites Spektrum von Katastrophenszenarien ermöglichen. Die Teams werden in der Lage sein, autonom zu operieren und die bestehenden nationalen Gesundheitseinrichtungen zu unterstützen, falls diese nicht in der Lage sind, einen bestimmten Notfall zu bewältigen.

Die neue Struktur wird die 15 medizinischen Notfallteams, die die Mitglieds- und Teilnehmerstaaten bereits in das Europäische Katastrophenschutz-Pool eingestellt haben, bei ihrer entscheidenden Aufgabe der Notfallbewältigung ergänzen.
Hintergrund

Die Entwicklung dieser rescEU-EMT-Initiative steht im Einklang mit der EMT-Initiative der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die darauf abzielt, den Verlust von Menschenleben zu verringern und langfristige Behinderungen aufgrund von Katastrophen, Pandemien und anderen Notfällen zu verhindern.

Die neue rescEU-EMT wird die bestehenden EMT in der Welt und in Europa ergänzen, hohe Standards bei der medizinischen Versorgung bieten und eine wirksame und umfassende Reaktion auf eine Vielzahl von Katastrophen gewährleisten, die die Gesundheit der Bevölkerung beeinträchtigen.

Nach der Aktivierung des EU-Katastrophenschutzverfahrens bietet rescEU einen zusätzlichen Schutz und gewährleistet eine schnellere und umfassendere Katastrophenbewältigung. Die rescEU-Reserven werden zu 100 Prozent von der EU finanziert und ihr Einsatz wird in enger Zusammenarbeit mit den Ländern, in denen die Reserven angesiedelt sind, von der Europäischen Kommission kontrolliert. In Notfällen bietet die rescEU-Reserve Unterstützung für alle EU-Mitglieds- und die Teilnehmerstaaten des Verfahrens und kann auch in Nachbarländern der EU zum Einsatz kommen.

Weitere Informationen

rescEU >>>

EU-Zentrum für die Koordination von Notfallmaßnahmen >>>

Katastrophenschutzverfahren der EU >>>

(Quelle: Europäische Kommission Vertretung in Deutschland)