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Bonn, 13.03.2023

Zivil-Militärische-Zusammenarbeit durch Besuch der Bundeswehr im BBK gestärkt

Anfang März 2023 besuchten Kräfte des Bezirksverbindungskommandos Köln und einiger Kreisverbindungskommandos aus dem Regierungsbezirk Köln das BBK – Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe in unserem Bestückungslager in Bonn-Dransdorf. Im Fokus des Treffens stand das Motto: Wissen, was die anderen können. Zivil-Militärische Zusammenarbeit konkret.

© BBK – Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe

Da der Bevölkerungsschutz in Deutschland nur gemeinsam gelingt, stärken diese Austauschformate das gemeinsame Wissen über die jeweiligen Einsatzfähigkeiten und Entwicklungspotentiale.

Gute Vernetzung im Bevölkerungsschutz rettet Leben

Starkregen, Waldbrand, Chemieunfall, Krieg – das sind alles besondere Situationen, bei denen verschiedene Organisationen zum Schutz der Menschen und ihrer Güter zusammenwirken. Bürgerinnen und Bürger erwarten in solchen Ernstfällen, dass die staatliche Hilfe organisiert und zielgerichtet erfolgt. Dass dabei unterschiedliche Verwaltungsebenen und zahlreiche Zuständigkeiten ineinandergreifen, ist für die Betroffenen nachrangig. Im Fokus steht hier, dass die Hilfe schnellstmöglich da ankommt, wo sie gebraucht wird.

Damit dieses Zusammenspiel gelingt, treffen sich regelmäßig verschiedene Einheiten aus dem Katastrophenschutz und Zivilschutz und tauschen sich dabei über bestehende Strukturen, Verfahren und neuste Entwicklungen in ihren Fachbereichen aus.

Einen besonderen Aspekt stellt dabei die Zivil-Militärische Zusammenarbeit auf nationaler Ebene dar. Sie hat viele Facetten und reicht von der Amtshilfe der Bundeswehr im Zuge von Hilfeleistungseinsätzen bei Katastrophen oder Unglücksfällen bis hin zur Zusammenarbeit zwischen zivilen und militärischen Dienststellen im Kontext der Landes- und Bündnisverteidigung.

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Verschiedene Akteure wirken in Krisen zusammen

Die Angehörigen der Kreiswehrverbindungskommandos werden in Krisenlagen in die zivilen Stäbe beispielsweise von betroffenen Kommunen und Gemeinden entsandt, um dort über die Möglichkeiten und Grenzen der Amtshilfe der Bundeswehr zu informieren und mögliche Hilfe zu vermitteln. Dass in solchen Situationen auch Aspekte des Zivilschutzes eine Rolle spielen können, ist jedoch noch nicht flächendeckend bekannt.

Um genau dieses Wissen zu festigen, besuchten am 1. März 2023 Reservisten des Bezirksverbindungskommandos Köln sowie mehrerer Kreisverbindungskommandos aus dem Regierungsbezirk Köln das BBK in Bonn-Dransdorf. Dabei standen die verschiedenen Komponenten der Ergänzenden Ausstattung des Bundes im Fokus des Treffens.
Krankentransportwagen Typ B stärkt die Medizinische Task Force

Anhand des Krankentransportwagens Typ B, der genauso wie die Mannschaftstransportwagen gerade für die Auslieferung an die Medizinischen Task Forces (kurz: MTF) vorbereitet wird, wurde zunächst der Bereich Sanitätsdienst vorgestellt.

Frank Beissel, BBK-Experte des Sanitätsdienstes, erläuterte den Weg von den konzeptionellen Überlegungen für die MTF, die über die Beschreibung der technischen Anforderungen schließlich zu einem ganz konkreten Produkt führen. Dabei wurden auch Herausforderungen im Beschaffungsvorhaben angesprochen, die insbesondere durch die Lieferengpässe im Zuge der Corona-Pandemie erschwert wurden.

Löschgruppenfahrzeuge unterstützen im Bereich Brandschutz

Auch der Brandschutz war Thema des gemeinsamen Treffens. Denn die Löschgruppenfahrzeuge für den Katastrophenschutz, die zur Übergabe auf dem Lagergelände in Dransdorf bereitstehen, sind nicht zu übersehen. Das BBK schafft im Auftrag des Bundes Löschfahrzeuge für den Zivilschutz an. Diese werden den Ländern auch für den Einsatz im Katastrophenschutz, der in die Zuständigkeit der Länder fällt, zur Verfügung gestellt.
Geländefähigkeit von Fahrzeugen im Zentrum der Ergänzenden Ausstattung

Alle Fahrzeuge müssen in Zivilschutz-Szenarien zuverlässig und sicher an ihren Einsatzort kommen. Zu diesen Szenarien gehören zerstörte Infrastruktur, kaputte Straßen und Wege. Der Mobilität kommt daher eine große Bedeutung zu. Peter Hoppe und Thorsten Heinrich, beide Mitarbeiter im Referat „Fahrzeugtechnik und Beschaffung“, ließen die Reservisten praktisch erfahren, welche Anforderungen es zu meistern gilt.

Mit einem All Terrain Vehicle, einem speziellen Geländefahrzeug, haben die Soldaten einen kleinen Parcours - inklusive steiler Hänge, Unebenheiten, tiefen Matschs und eingeschränkter Sicht bedingt durch starken Rauch - abgefahren.

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Praktisch erprobte Ausstattung schützt Einsatzkräfte

Bei diesem Parcours wurde deutlich, wie wichtig die praktische Erprobung von Geräten und Fahrzeugen ist. Schließlich soll den Einsatzkräften etwas an die Hand gegeben werden, damit sie sicher und zuverlässig ihre Aufgabe erledigen können.

Giulio Gullotta, Abteilungsleiter der Abteilung III Wissenschaft und Technik:
„Die Einsatzkräfte im Zivilschutz haben das bestmögliche Material verdient. Die überwiegend ehrenamtlichen Einsatzkräfte von ASB, DLRG, DRK, JUH und MHD sowie bei den Feuerwehren, die mit der Zivilschutzergänzung des Bundes in den Einsatz gehen, können sich darauf verlassen, dass das Material umfassend geprüft wurde“

Hochwertige Schutzausrüstung ist in CBRN-Lagen überlebenswichtig

Nicht nur Fahrzeuge und Geräte müssen im Ernstfall bestehen, auch die Schutzausrüstung ist für die Sicherheit der Einsatzkräfte entscheidend - beispielsweise wenn chemische, biologische, radiologische oder nukleare Gefahren bestehen (kurz: CBRN-Gefahren).

Im militärischen Kontext ist den Streitkräften der Schutz und ihre persönliche Schutzausrüstung vor atomaren, biologischen oder chemischen Kampfmitteln (kurz: ABC) bekannt. Aber auch die Helferinnen und Helfer auf Bundesfahrzeugen besitzen für solche Einsätze eine eigene persönliche Schutzausrüstung für CBRN-Lagen. Diese Schutzkleidung wurde den Streitkräften bei ihrem Besuch im BBK vorgestellt.

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Die Analytische Task Force unterstützt in CBRN-Lagen

Auch die spezialisierten Einsatzkräfte des Bundes für CBRN-Lagen - die Analytische Task Force (kurz: ATF) - wurde den Soldatinnen und Soldaten während ihres Besuches vorgestellt. Sie ist derzeit an acht Standorten in Deutschland aktiv und ist auf die Bewältigung von CBRN-Lagen und der dafür ausgelegten Messtechnik ausgebildet. Sie unterstützen damit optimal die Einsatzleitungen der Feuerwehren.
Die ATFs werden künftig weiter gestärkt. Denn das BBK arbeitet zurzeit daran, die Einsatzkräfte mit einem CBRN-Erkundungswagen und CBRN-Messleit-Komponenten für deren Einsatzkoordinierung auszustatten. Sie befinden sich in der Beschaffung.

Gemeinsames Verständnis stärkt Zusammenarbeit im Bevölkerungsschutz

Am Ende des Besuchs wurden von den Teilnehmenden die Gemeinsamkeiten in der militärischen und zivilen Verteidigung unterstrichen.

Sie reichen von der Bedrohungslage über die aktuell noch geringe Diversität bis zu den Herausforderungen bei der Beschaffung. Ebenso haben die militärische Verteidigung sowie die zivile Verteidigung gemein, dass sie weiterhin gestärkt werden müssen, um auf Gefahren und Krisen noch besser vorbereitet zu sein.

Zum Thema Zivil-Militärische Zusammenarbeit

Der Begriff Zivil-Militärische Zusammenarbeit (ZMZ) beschreibt das Zusammenwirken von staatlichen oder nichtstaatlichen zivilen Organisationen mit den Streitkräften im Bereich der Bündnis- und Landesverteidigung, in der Gefahrenabwehr, bei Hilfeleistungen im Katastrophenfall oder bei Auslandseinsätzen der Streitkräfte im Rahmen von Stabilisierungsoperationen oder humanitären Hilfseinsätzen. Im Englischen wird der Begriff „civil-military cooperation“ (CIMIC) in verschiedenen Ausprägungen verwendet: Bei Stabilisierungsoperationen der NATO spricht man allgemein von CIMIC, bei Operationen der Vereinten Nationen (UN) von UN-CIMIC und bei humanitärer Hilfe von UN-Civil-Military Coordination (UN-CMCoord).

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(Quelle: Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe)