Bonn, 20.01.2023
Fachkongress „Forschung für den Bevölkerungsschutz": Wissensaustausch als oberstes Ziel
464 Teilnehmende verfolgten den Kongress vom 12. bis 14. Januar 2023 im Bonner World Conference Center. Der Fachkongress „Forschung für den Bevölkerungsschutz" fand in diesem Jahr zum ersten Mal statt. 504 Gäste hatten sich für den Kongress angemeldet. Eine intensive Planung hat es uns ermöglicht, den schlussendlich 464 Teilnehmenden, die den Kongress besuchten, 45 Sessions mit 150 Vorträgen anzubieten. Die Gesamtdauer aller Vorträge betrug 70 Stunden.
Die Sessions boten eine Auswahl von 20 verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen, die sich von Sozialwissenschaften und Medizin über Umweltwissenschaften, Geographie, Politikwissenschaften, Medienwissenschaften und Rettungsingenieurwesen bis hin zur Informatik und Informationstechnik erstreckte.
Wir verfolgen mit dem Fachkongress das Ziel, das Qualitätsmanagement der Forschung stetig zu verbessern sowie den wissenschaftlichen Austausch im Bevölkerungsschutz zu erhöhen.
Durch den Wissensaustausch erhoffen wir uns, Innovationen im Bevölkerungsschutz künftig noch besser zu verankern.
Das Programm stieß auf großes Interesse
Am ersten Tag verzeichnete die Eröffnungsveranstaltung mit dem Eröffnungsvortrag „Hybride Bedrohungen" erwartungsgemäß den größten Besucherandrang. Auch die darauffolgenden Sessions zum Thema „Drohnen im Bevölkerungsschutz" wurden zahlreich von den Teilnehmenden der Veranstaltung besucht.
Am zweiten Tag wurden Sessions wie beispielsweise der Vortrag „Was kommt auf uns zu? Zur aktuellen strategischen Lage" von Prof. Dr. Ulrich Schlie, Direktor des Center for Advanced Security, Strategic and Integration Studies der Universität Bonn, angeboten sowie diverse Sessions zum CBRN-Schutz.
Die Gefahr von hybriden Bedrohungen wurde in vielen Beiträgen aufgegriffen und bleibt uns gewichtig im Gedächtnis. Eine hybride Bedrohung ist eine Kombination aus klassischen Militäreinsätzen, wirtschaftlichem Druck, Computerangriffen, Propaganda in den Medien und sozialen Netzwerken, um demokratische Gesellschaften zu destabilisieren. Dieses Vorgehen wird auch als „hybride Taktik" oder „hybride Kriegsführung" bezeichnet.
Weitere Details zum Programm entnehmen Sie bitte der PDF, die Sie unten auf der Seite aufrufen können.
Forschung ist wichtig für den Bevölkerungsschutz
Die Vorstellung der verschiedenen Forschungsprojekte und die anschließenden Diskussionen über Fachgrenzen hinweg zeigen deutlich, wie wichtig Forschung für den Bevölkerungsschutz ist.
Sowohl lokale als auch EU-weite Forschungsprojekte wurden auf dem Kongress vorgestellt. Wir möchten hier folgende Forschungsprojekte nennen, die bereits jetzt die Arbeit im Bevölkerungsschutz verbessern:
• das deutsch-französische Projekt DEFERM, das ein Management biologischer Gefahren untersucht
• KNOW, ein Projekt zur LÜKEX
• TeleSAN, ein telemedizinisches Sanitätskonzept für den bundesweiten Zivilschutz
Spannendes Begleitprogramm zum Fachkongress
Am letzten Tag des Fachkongresses fand im BBK-Bestückungslager in Bonn Dransdorf im Anschluss an das Kongressprogramm eine Werkschau der ergänzenden Ausstattung des Bundes statt.
Die Kolleginnen und Kollegen stellten unter anderem den Betrieb eines Dekontaminationsplatzes für Verletzte, das Erprobungsfahrzeug CBRN-Erkundungswagen und die Nutzung von Sanitätsmaterial an Verletztensimulatoren vor.
Zudem fand ein Überflug eines Zivilschutzhubschraubers statt. Es wurde außerdem ein All-Terrain-Vehicle (kurz: ATV) vorgestellt, welches die anwesenden Gäste nach einer kurzen Einweisung auf der BBK-eigenen Erprobungsstrecke selbst ausprobieren konnten.
Fazit
Bereits am ersten Tag des Fachkongresses zeichnete sich der Erfolg der Veranstaltung ab, da im Anschluss an die Sessions spannende Diskussionen über Fachgrenzen hinweg aufkamen. Ein Zeichen dafür, dass wir unser gestecktes Ziel des Wissensaustauschs erreicht haben.
Wir bedanken uns bei allen beteiligten Kolleginnen und Kollegen, dass sie es durch ein vielfältiges Programmangebot nicht nur geschafft haben, den Teilnehmenden spannende Vorträge und Sessions zu bieten, sondern darüber hinaus eine Diskussionsplattform etabliert zu haben.
Ralph Tiesler, Präsident des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, ist sich bereits jetzt sicher:
Es wird in jedem Fall einen nächsten Fachkongress geben.
Kongressprogramm >>>
(Quelle: BBK Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe)